Freitag, 1. November 2013

Rezension - Die Braut des Kreuzfahrers

Vorweg ein ganz herzliches Dankeschön an den Blanvalet Verlag für dieses tolle Rezensionexemplar.
Die Braut des Kreuzfahrers

Orginaltitel: Die Braut des Kreuzfahrers
Deutscher Titel: Die Braut des Kreuzfahrers
Autor: Hilke Müller
Erschienen: 2013
Verlag: Blanvalet
Preis: 9,99
Seiten: 672


 
Hilke Müller ist ein Pseudonyme der Autorin Hilke Sellnick. Sie wurde in Niedersachsen geboren und wuchs als Tochter zweier Schauspieler auf. Hilke Müller erhielt auch Gesangs und Klavierunterricht, aber sie las lieber und dachte sich Geschichten aus. Eigentlich wollte sie Archäologin werden, doch dann studierte sie Französisch und Russisch auf Lehramt. Lehrerin wollte sie allerdings nicht werden. Sie widmete sich lieber ihrer Familie und begann mit dem schreiben. Zuerst nur Kurzgeschichten, dann auch Romane. Ihr erster historischer Roman war die Tochter des Gerbers, welcher 2011 bei Blanvalet als Taschenbuch erschien. Heute wohnt die Autorin mit ihrer Familie im Taunus und arbeitet weiterhin als freie Autorin. 

„Grafschaft Perche, Frankreich 1190. Die Nachricht von der Eroberung Jerusalems durch die Heiden hat im christlichen Europa Wellen der Empörung hervorgerufen. Als Jean Corbeille dem ruf des Papstes folgt und sich den Kreuzfahrern anschließt, folgt ihm seine siebzehnjährige Tochter Tiessa heimlich. Gefahrenvolle Abenteuer erwarten die junge Frau im Heiligen Land – sie gerät in Gefangenschaft und ist ganz auf sich allein gestellt, Doch Tiessas Lebenswille brennt unbändig...“


Tiessa ist 17 und eine quirlige junge Frau. Sie verliebt sich in den chamanten und gutaussehenden Ivo Beaumont. Die Hochzeit ist eigentlich schon beschlossen und Ivo verspricht Tiessa, bei ihrem Vater um ihre Hand anzuhalten. Doch dazu kommt es nicht. Ivo's Geheimniss kommt ans Licht und er macht sich ohne Verabschiedung aus dem Staub. Tiessa ist am Boden zerstört und braucht lange um wieder normal leben zu können. Dann ereilt ein schwerer Schicksalsschlag die Familie und Tiessas Vater beschließt sich den Kreuzfahrern anzuschließen. Sie will nicht ohne ihren Vater zurückbleiben und schleicht sich auch bei den Kreuzfahrern ein. Lange Zeit bleibt sie unentdeckt, doch dann bekommt ihr Vater mit das sie ihm gefolgt ist. Und noch jemand hat sich den Kreuzfahrern angeschlossen: Ivo Beaumont. Er entschuldigt sich bei Tiessa und sie ist bereit ihm zu vergeben, doch ist er wirklich einsichtig oder doch nur ein guter Lügner? Aber Ivo ist nicht die einzige Gefahr, als Tiessa von den Sarazenen gefangen genommen wird, bekommt sie auch die brutale Seite des Kreuzzuges zu spüren. Kanns sie sich aus dieser Hölle befreien? Und wird sie am Ende vielleicht doch noch die große Liebe finden? 

Ich hatte am Anfang mit diesem Buch echt Probleme. Die ersten 350 Seiten zogen sich für mich wie Kaugummi. Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass, wäre dieses Buch kein Rezensionexemplar gewesen, ich es wahrscheinlich abgebrochen hätte. Die Autorin beschreibt die Zeit sehr gut und auch die Wortwahl ist zu der Zeit passend gewählt. Allerdings war es für mich viel zu langatmig geschrieben. Es dauerte sehr lange bis etwas wirklich aufregendes passierte. Ich machte viele Pausen zwischendurch und musste mich zum weiterlesen zwingen. Dennoch schafft die Autorin es, einem in eine ferne Welt mitzunehmen und diese auch bildlich vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Das lag überwiegend daran, das es wirklich sehr viele und lange Beschreibungen gab, die mir persönlich, beinahe etwas zu viel des guten waren. Die Charaktere waren vielseitig und Facettenreich. So zum Beispiel die Hauptprotagonistin Tiessa, die für die damalige Zeit, ziemlich vorlaut und nicht auf den Mund gefallen war. Sie ist neugierig und weiß was sie will. Manchmal ist sie auch etwas naiv, was sie für mich nur umso sympatischer machte. Dann ist da noch Ivo Beaumont, bei dem man von Anfang an nicht weiß was man von ihm halten soll. Zuerst denkt man er ist ein guter Rechtschaffener Mann der mal einen Fehler gemacht hat, doch schon bald weiß man nicht mehr ob diese Beschreibung wirklich zu ihm passt. An dem Grafen von Perche, kann man auch sehr viele Seiten entdecken. Er ist ein guter Mann was man von Anfang an merkt, doch kommt er mir zuerst vor als würde er unter dem Pantoffel, seine noch sehr jungen Ehefrau stehen. Was zu der damaligen Zeit doch sehr ungewöhnlich war. Auch muss er oft mit sich selber kämpfen und versucht Gefühle zu unterdrücken. Er ist sich seiner Pflicht als Graf bewusst und muss umso mehr mit sich ringen, bevor er sich endlich zu seinen Gefühlen bekennt. Es gibt noch viele Nebencharaktere, wie zum Beispiel Milli, die Schwägerin von Tessa oder Ambroise. Diese gestalten das Buch wieder bunt und abwechslungsreich.
Trotz allem war der Spannungsbogen dieser Geschichte doch eher flach gehalten.
Für alle Liebhaber von Historischen Romanen, ist dieses Buch jedoch sehr zu empfehlen. Wenn man sich erst mal durch die Hälfte des Buches gekämpft hat, wird man für seine Geduld auch belohnt. 

 
Cover: 5/5 Sterne: Das Cover ist ansprechend und passt zu der Zeit in der die Geschichte handelt.

Inhalt: 2/5 Sterne: Die erste Hälfte des Buches ist anstrengend und langatmig, danach jedoch, kommt der Leser doch noch auf seine Kosten.

Schreibstil: 4/5 Sterne: Der Schreibstil ist flüssig und auch die Wortwahl ist der handelnden Zeit angepasst.

Spannung: 2/5 Sterne: Der Spannungsbogen ist relativ flach gehalten, erst im letzten Teil des Buches steigt er ein bisschen an.

Charaktere: 4/5 Sterne: Die Charaktere sind vielseitig und machen das Buch schön bunt, leider sind einige Beschreibungen einfach zu langatmig.


Gesamtwertung: Alles in allem ein gelungenes Buch für Liebhaber von historischen Romanen, leider machen etwas zu lange Beschreibungen und Ausführungen, das Buch sehr langatmig, deswegen kann ich hierfür nur gute 3 von 5 Sternen vergeben.



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